Henning Koppel
Der dänische Bildhauer und Designer Henning Koppel (1918–1981) gilt als einer der wichtigsten dänischen Designer aller Zeiten. Koppel, der vor allem für seine Arbeit mit Tafelsilber bekannt ist, arbeitete jedoch auch mit anderen Materialien wie Porzellan, Granit, Aquarell, Stahl und Glas. Dabei zeichnet ihn besonders sein feines Gespür für elegante und präzise Proportionen aus. Unabhängig von dem Material, mit dem er arbeitete, gelang es ihm, die ideale Balance zu finden und zeitlose, beständige Werke zu schaffen.
Henning Koppel wurde im Jahr 1918 in Kopenhagen als Sohn eines Lektors geboren, doch der junge Koppel wollte nicht den Weg einer akademischen Karriere beschreiten. Er verließ die Schule im Alter von 16 Jahren und schrieb sich im Jahr 1936 an der Bildhauerschule der Königlich Dänischen Kunstakademie in Kopenhagen ein. Später folgte ein Aufenthalt an der Academie Ranson in Paris im Jahr 1938. Im Alter von 17 Jahren feierte Koppel sein Debüt bei der „Kunstnernes Efterårsudstilling“ (Herbstausstellung der Künstler) mit einer Porträtbüste, die deutlich sein bildhauerisches Talent zeigte. 1945 startete Koppel eine lebenslange Zusammenarbeit mit dem Silberschmied Georg Jensen, für den er Schmuck, Korpussilber und Besteck entwarf. Später, im Jahr 1961, begann er in der Porzellanfabrik Bing & Grøndahl auch mit Porzellan zu arbeiten. Im Jahr 1972 entwarf er die Bubi-Lampe – eines seiner seltenen Lampendesigns.
Koppel experimentierte in seinen Entwürfen und in seiner künstlerischen Arbeit mit organischen und skulpturalen Formen, die oft von der Natur inspiriert waren. Hierbei legte er Wert auf elegante Proportionen und einen schlichten, minimalistischen Ausdruck. Die Designsprache von Koppel zeichnete sich durch elegante Linien und funktionale Ästhetik aus. Zu Beginn seiner Karriere verfolgte er für viele seiner Werke einen skulpturalen Ansatz. Dies änderte sich jedoch im Laufe der Jahre und Koppels Idiom wurde in den 1970er Jahren straffer und formeller. Bei Koppels Arbeit im Bereich angewandte Kunst wurde das praktische Element zum Fokuspunkt des Designprozesses. Er war jedoch stets bemüht, seinen Designs einen lebendigen und individuellen Ausdruck zu verleihen, der sie zu mehr als einem reinen Gebrauchsgegenstand machte.
Die Arbeit von Henning Koppel hatte großen Einfluss auf die dänische Designgeschichte, wofür er sowohl nationale als auch internationale Anerkennung erfuhr. Koppel erhielt zahlreiche Designpreise und Auszeichnungen, hierunter eine Goldmedaille bei der Triennale in Mailand in den Jahren 1951, 1954 und 1957, den Lunning Prize 1953, den International Design Award 1963, Den Goldenen Löffel 1963, den Diamonds International Award 1966, den ID Prize 1966, eine Goldmedaille in Florenz im Jahr 1967 und eine Silbermedaille bei der Exempla 70 im Jahr 1970.