Børge Mogensen
Design für das Volk
Der dänische Tischler und Architekt Børge Mogensen gilt als einer der einflussreichsten dänischen Designer.
Mit der Mission, Qualitätsmöbel für alle zugänglich zu machen, wurde Børge Mogensen (1914-1972) als „Designer des Volkes“ bekannt. Sein Lebenswerk war es, einfache und funktionale Holzmöbel zu schaffen, die Generationen überdauern. Während seines relativ kurzen Lebens etablierte sich Børge Mogensen als bedeutender Möbeldesigner. Er war äußerst produktiv und entwarf über einen Zeitraum von 35 Jahren eine Vielzahl von Möbeln und Heimtextilien, die heute als Klassiker gelten.
Als Tischler und Architekt hatte Børge Mogensen die außergewöhnliche Fähigkeit, den Menschen in den Mittelpunkt seiner Entwürfe zu stellen und die Möbel an den Menschen anzupassen – und nicht umgekehrt. Er wurde einer der einflussreichsten Architekten und eine Schlüsselfigur unter den Designern, die das Konzept des Danish Modern prägten. Sein Anspruch, einfache und funktionale Holzmöbel für den privaten und öffentlichen Raum zu gestalten, entsprach und entspricht bis heute der dänischen Designphilosophie und dem Konzept des demokratischen Designs.
1934 schloss Børge Mogensen seine Ausbildung zum Tischler ab und studierte anschließend Möbelarchitektur an der Kunstgewerbeschule (1936-1938) sowie an der Möbelschule der Königlichen Dänischen Kunstakademie (1938-1942). Während dieser Zeit arbeitete er in den Büros von Kaare Klint und Mogens Koch, bis er 1942 Leiter und Chefdesigner des Möbelstudios von FDB wurde. Dort wurde er zum Vorreiter des Konzepts des demokratischen Designs und setzte neue Maßstäbe für die Gestaltung und Produktion von Möbeln für eine moderne Wohnkultur mit Fokus auf Funktionalität und Qualität. Diese Mission verfolgte er bis 1950, als er sein eigenes Designstudio gründete.
Als Schüler von Kaare Klint – einem der bedeutendsten Designer seiner Zeit – übernahm Børge Mogensen Klints Philosophie, sich auf das Wesentliche zu konzentrieren und die menschlichen Proportionen ins Zentrum zu stellen. Sowohl Klint als auch Mogensen erkannten, dass ein gutes Möbelstück visuelle Ruhe und sachliche Funktionalität ausstrahlen sollte. Doch im Gegensatz zu seinem Lehrer war es Børge Mogensens große Mission, Möbel zu entwickeln, die sich an eine ungezwungene Wohnkultur anpassten und die für eine moderne Produktion optimiert waren.
Parallel zu seiner Arbeit als Designer unterrichtete Børge Mogensen von 1945 bis 1947 an der Möbelschule der Königlichen Dänischen Kunstakademie und nahm an den jährlichen Ausstellungen der Tischlergilde teil. 1948 beteiligte er sich gemeinsam mit seinem Freund Hans J. Wegner am internationalen Wettbewerb „Low Cost Furniture“ im MoMA in New York. 1961 hatte er eine Einzelausstellung in London.
Børge Mogensen hinterließ einen nachhaltigen Einfluss auf die dänische Designgeschichte und erhielt mehrere Designpreise und Auszeichnungen für seine Arbeit. 1950 wurde er mit der Eckersberg-Medaille geehrt, 1971 erhielt er den Dänischen Möbelpreis. 1972, kurz vor seinem Tod, wurde er mit der C.F. Hansen-Medaille ausgezeichnet und im selben Jahr zum Honorary Royal Designer for Industry von der Royal Society of Arts in London ernannt.
Børge Mogensens Designsprache zeichnet sich durch Schlichtheit aus. Er verzichtete auf alles Überflüssige und arbeitete mit den einfachsten Formen, die noch übrig blieben. Oft verwendete er sein bevorzugtes Material, Holz, und schuf Möbel mit stabilen Konstruktionen und hochwertigen Materialien, die den Anforderungen des täglichen Lebens standhalten. Obwohl Børge Mogensen mit einer visuell schlichten Ästhetik ein ganz eigenes Ausdrucksvermögen entwickelte, ließ er sich auch von anderen Kulturen und Stilrichtungen inspirieren – darunter die internationale Moderne, japanische Holzschnitte und historische Möbel wie die schlichten amerikanischen Shaker-Möbel.
„Mein Ziel ist es, Dinge zu erschaffen, die dem Menschen dienen, den Menschen in den Mittelpunkt zu stellen, anstatt ihn mit aller Gewalt den Dingen anzupassen“,
sagte Børge Mogensen über seine Designphilosophie.